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MitteilungVeröffentlicht am 11. Juli 2022

Wie mental gesund sind Schweizer Leistungssportlerinnen und -sportler?

Das breit angelegte und vom Schweizerischen Nationalfonds SNF unterstützte Forschungsprojekt «Understanding and promoting mental health of competitive athletes» zielt darauf ab, mehr über die mentale Gesundheit von Leistungssportlerinnen und -sportlern in der Schweiz zu erfahren. Das Projekt startete 2022, dauert drei Jahre und wird von Dr. Philipp Röthlin, wissenschaftlicher Mitarbeiter Sportpsychologie, geleitet. Wie ist das Projekt angelaufen?

(von links): Lucas Schlegel, Stephan Horvath und Philipp Röthlin diskutieren mit Nadja Ackeret die Ergebnisse einer Studie über die mentale Gesundheit im Leistiungssport.

Das Projekt «Mentale Gesundheit im Leistungssport» läuft seit gut fünf Monaten. Wie seid ihr gestartet?
Philipp Röthlin (PR): Danke, gut, das Projekt läuft nach Plan. Die beiden ersten Studien liefern die Basis für das Projekt: einerseits eine Momentaufnahme der mentalen Gesundheit bei Schweizer Athletinnen und Athleten, andererseits die Haltung der Verbände in Bezug auf Massnahmen zu deren Förderung bei Athletinnen und Athleten. Die Umfrage zur ersten Studie läuft, der Rücklauf mit aktuell rund 1000 Personen ist sehr gut. Die zweite Studie ist in Vorbereitung.

Wer alles ist am Projekt beteiligt?
PR: Wir sind drei Personen: Nadja Ackeret als Doktorandin, Stephan Horvath als wissenschaftlicher Mitarbeiter und ich als Projektleiter. Zudem können wir bei inhaltlichen Fragen jederzeit auf die Expertise des gesamten Magglinger Sportpsychologie-Teams zurückgreifen.

Wie sind die Aufgaben verteilt?
PR: Nadja führt die Datenerhebung durch und wird sich auf den Karriereübergang der Athletinnen und Athleten vom Nachwuchs- in den Elitebereich fokussieren. Stephan orchestriert die Befragung der Sportverbände und ich koordiniere und plane das Gesamtprojekt. Die Zusammenarbeit läuft gut, die Wege sind kurz, der Fachaustausch ist optimal.

Das Projekt besteht aus sechs Studien. Wie hängen diese zusammen?
PR: Die Studien 1 und 2 liefern das Grundlagenwissen, die Studien 3–6 bauen darauf auf. Zwei Studien befassen sich mit dem Karriereübergang vom Nachwuchs- in den Elitebereich, zwei mit vulnerablen Phasen oder schwierigen Vorfällen im Leben von Leistungssportlerinnen und -sportlern, welche die mentale Gesundheit beeinflussen können: nämlich Verletzungen und die Teilnahme an Grossanlässen. Bei allen Studien untersuchen wir, was dies jeweils für die mentale Gesundheit der Athletinnen und Athleten bedeutet.

Wie weit ist die erste Studie schon fortgeschritten?
PR: Ende Juni können die Daten bereinigt und ausgewertet werden, im August sollten erste Resultate vorliegen.

Wie fliessen die Erkenntnisse wieder in den Leistungssport zurück?
PR: Einerseits arbeiten wir eng mit der Trainerbildung Schweiz zusammen. Im Berufstrainerlehrgang finden Aspekte zur mentalen Gesundheit von Athletinnen und Athleten Eingang in Online-Kurse. Andererseits findet ein Austausch mit ausländischen Wissenschaftlern statt: Andreas Küttel, der ehemalige Schweizer Skispringer, forscht in Dänemark am selben Thema, was bereits zu einem Online-Kolloquium geführt hat. Zudem haben wir die eine oder andere Idee, wie wir die Erkenntnisse einem breiteren Kreis zugänglich machen könnten.

Philipp, wir bleiben dran, herzlichen Dank für die Auskunft!
 

Eidgenössische Hochschule für Sport Magglingen EHSM

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