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MitteilungVeröffentlicht am 19. August 2024

Welche innovativen Bildungsmöglichkeiten brauchen Spitzensportlerinnen und -sportler?

Das Ressort Sportökonomie der Eidgenössischen Hochschule für Sport Magglingen EHSM führte mit ThinkSport einen Workshop zum Thema «Athlete Education 4.0» durch. Dabei stand die Frage nach einer massgenschneiderten und innovativen Bildungslösung für Spitzensportlerinnen und -sportler im Zentrum.

Die Workshop-Teilnehmenden setzten sich mit «Challenges» auseinander, wie Spitzensportlerinnen und -sportler während und nach ihrer Sportkarriere mit massgeschneiderten Bildungslösungen bestmöglich unterstützt werden können. Der Workshop, an dem u.a. Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Bildungsinstitutionen, Sportverbände und ehemalige Athletinnen und Athleten teilnahmen, fand im Rahmen des Programms «Innovation Booster – Sport und Bewegung» statt und wird durch Innosuisse finanziert. Es bringt Unternehmen, Bildungs- sowie Sportorganisationen zusammen, um neue Partnerschaften und Projekte mit einer offenen Innovationskultur zu fördern.

Ausgangslage

Athletinnen und Athleten unternehmen grosse Anstrengungen, um in ihrer Sportart Spitzenleistungen zu erzielen. Das erfordert einen immensen persönlichen Einsatz und zeitlichen Aufwand. Nur 17% der Spitzensportlerinnen und -sportler in der Schweiz verfügen aber über ein Gesamteinkommen von mehr als CHF 70'000, was unter dem Durchschnittslohn in der Schweiz liegt. 41% verdienen weniger als CHF 14'000 jährlich. Das ergibt eine grosse finanzielle Lücke und erfordert die Erschliessung von Einnahmequellen ausserhalb des Sports.

Immer mehr Sportorganisationen und akademische Einrichtungen haben Career Assistance Programs (CAP) oder Dual Career Programs (DCP) ins Leben gerufen, um Spitzensportlerinnen und -sportler dabei zu unterstützen, ihre Sportkarriere mit einer akademischen oder nichtakademischen Ausbildung zu verbinden (z. B. IOC Athlete 365). Seit 2021 bietet die EHSM ein CAP für den Spitzensportnachwuchs an. Dieser Bereich soll weiterentwickelt und mit Hilfe neuer Instrumente optimiert und idealerweise für alle Athletinnen und Athleten geöffnet werden.

Herausforderung

Um den speziellen Bedürfnissen von Spitzensportlerinnen und Spitzensportlern gerecht zu werden und ihnen die Sicherung ihrer beruflichen Entwicklung und finanziellen Existenz zu ermöglichen, sind massgeschneiderte Lernlösungen nötig. Das Web 4.0 einschliesslich intelligenter, auf künstlicher Intelligenz (KI) basierender Tools/Apps kann ein neues Spektrum an Möglichkeiten für personalisierte und dezentralisierte Bildungsprogramme eröffnen.

Zielsetzung

Ziel des Workshops war es, Ideen für ein innovatives Bildungsprodukt zu entwickeln, das mobiles und zeitlich unabhängiges Lernen umfasst und Elemente wie «Learning Nuggets», «Gamification», «situatives Lernen», «Selbstorganisation» und «Wissensaustausch» enthält. Die Inhalte sollen den Spitzensportlerinnen und -sportlern situationsbezogen, praxisnah und individuell in Form einer KI-basierten App/Plattform o.Ä. zur Verfügung gestellt werden.

Weitere Schritte

Die Erfolg versprechenden Ideen des ersten Workshops wurden in einer zweiten Runde in Bern weiterbearbeitet und präzisiert. Nun werden konkrete Projekte entwickelt mit dem Ziel, Anfang 2025 die gestellten «Challenges» bewältigen zu können.

Eidgenössische Hochschule für Sport Magglingen EHSM

Sportökonomie
Hauptstrasse 247
2532 Magglingen