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MitteilungVeröffentlicht am 4. September 2020

Rückblick auf die Tagung der Fachstelle Sportanlagen

Am 3. September 2020 fand die jährliche Tagung der EHSM-Fachstelle Sportanlagen unter dem Thema «Bau- und Betriebskosten – Herausforderungen bei Sportanlagen» statt.

Aufgrund der strengen Corona-Schutzmassnahmen traf sich in diesem Jahr nur eine reduzierte Anzahl Fachleute aus den Bereichen Architektur, Bau und Planung zur Tagung der Fachstelle Sportanlagen der Eidgenössischen Hochschule für Sport Magglingen EHSM. 

Bewirtschaftungskosten gehen häufig vergessen

In den Referaten wurde mit theoretischen Ansätzen, aber auch Erfahrungswerten aus der Praxis aufgezeigt, wo die Herausforderungen beim Betrieb und Unterhalt liegen. Dabei kristallisierte sich heraus, dass man zur Berechnung der Kosten nicht einfach auf allgemein gültige Kennzahlen für jede Sportanlage zurückgreifen kann. Die Voraussetzungen sind von Anlage zu Anlage verschieden. Ein wichtiges Hilfsmittel zur ganzheitlichen Ermittlung der Kosten sowie der Belegungs-, Nutzungs- und Unterhaltsplanung sind heutzutage spezielle Softwareprogramme. Mittels PC oder App erhalten so die betroffenen Abteilungen in einer Gemeinde, wie etwa Sportamt oder Gartenbauamt, eine Übersicht über die verschiedenen Anlagen.

Nicht nur Baukosten

Geht es bei einer Abstimmung über ein neues Sportanlagenprojekt in der Regel vorwiegend um die Baukosten, gehen die Betriebs- und Unterhaltskosten häufig vergessen. Deshalb ist es wichtig, wenn man mit objektiv ermittelten Zahlen den politischen Behörden aufzuzeigen kann, was eine Anlage pro Jahr effektiv kostet oder wie lange ihre Lebensdauer noch sein wird. Mit den Zahlen zur Auslastung, beispielsweise von Fussballplätzen, sieht man aber auch, ob zusätzlicher Bedarf besteht.

Wenn Bedarf und Qualität sowie der Betrieb und Unterhalt nicht stimmen, dann entsteht eine Bauruine. Das zeigte Niklaus Schwarz, Leiter der Fachstelle Sportanlagen in Magglingen, am Beispiel des Schwimmstadions der Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro auf, das verlottert und nicht mehr im Gebrauch ist. «Grösste Kostentreiber sind Anlagen, die nicht dem Bedarf entsprechen. Deshalb darf man nicht nur von den Erstellungskosten sprechen, sondern muss auch die Betriebskosten einberechnen, die man häufig vergisst», so das Schlussfazit von Schwarz.
 

Eidgenössische Hochschule für Sport Magglingen EHSM

Fachstelle Sportanlagen
Hauptstrasse 247
2532 Magglingen