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MitteilungVeröffentlicht am 16. Dezember 2024

Krafttraining für Frauen: Ein Forschungsgebiet mit viel Potenzial

Frauen brauchen anderes Training als Männer. Stimmt diese Aussage, und falls ja, wie sollten Athletinnen denn trainieren? Für die Experten der EHSM ist klar: Es braucht in diesem Feld noch viel Forschung, um den aktuellen Wissensstand zu erweitern.

Schweizer Fussball-Nationalmannschaft der Frauen befindet sich in Magglingen im Trainingslager zur Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft. Am Dienstagnachmittag, 13. Juni 2023, führt die EHSM ab 16 Uhr im End der Welt mit den Spielerinnen Leistungstests durch. Foto: BASPO / Charlène Mamie

Wie sollen Frauen ihre Kraft trainieren, um das Optimum aus ihrem Training herauszuholen? Dieser Frage sind die EHSM-Trainingswissenschaftler Rahel Heynen und Jan Seiler im Rahmen eines Kurses zum Thema «Athletinnen im Krafttraining» nachgegangen.

Dass Athletinnen genauso gut von Krafttraining profitieren wie Athleten, ist mittlerweile unbestritten. Und dies, obwohl die körperlichen Voraussetzungen anders sind. Denn das Verhältnis zwischen Muskelmasse und Binde- sowie Fettgewebe, wie auch die Hormonverfügbarkeit, entwickelt sich ab der Pubertät bei Athletinnen und Athleten komplett unterschiedlich. Trotzdem ist die Zunahme von Muskelmasse durch Krafttraining, relativ zum Körpergewicht gemessen, identisch. Auch in der Kraftdiagnostik fallen die Werte, relativ betrachtet, gleich hoch aus.

Die Rolle der Hormone im Krafttraining

Aber hat die variable Hormonverfügbarkeit durch den Zyklus der Frau bei der Planung des Krafttrainings einen Einfluss? Mit dieser Frage sind Rahel Heynen und Jan Seiler, aber auch Adrian Rothenbühler, Leichtathletiktrainer und Mitarbeiter der Trainerbildung Schweiz, regelmässig konfrontiert.

Im Bereich des Krafttrainings zeigen zahlreiche Übersichtsartikel keine grossen Leistungsunterschiede im Verlauf des Zyklus, unabhängig davon, ob der Zyklus natürlich ist oder hormonell verhütet wird. Einzelne Studien konnten jedoch aufzeigen, dass eine erhöhte Krafttrainingsfrequenz in der 1. Zyklushälfte die Zunahme von Muskelmasse und Kraft positiv begünstigen kann.

Interindividuelle Unterschiede müssen jedoch unbedingt berücksichtigt werden. Entsprechend ist in diesem Bereich weitere Forschung nötig, um mehr über den Zusammenhang zwischen Zyklus und Trainingswirksamkeit zu erfahren.

Einblick in den Traineralltag

Experte in diesem Bereich ist etwa Adrian Rothenbühler, der den Zyklus seiner Athletinnen in die Trainingsplanung einbezieht. Im Video erklärt er, wie die zyklusoptimierte Trainingsplanung im Alltag funktioniert.

Bundesamt für Sport BASPO