Erstes Ethik-Symposium der EHSM zum Thema «Doping und Medikamentengebrauch im Sport»
Dr. Sebastian Muders, Philosoph und Ethiker, sowie Hajo Seppelt, Journalist und Dopingexperte, werden am 14. Oktober 2020 zwischen 13.30 und 16.30 Uhr der Frage nachgehen, wer im Sportsystem in der Dopingbekämpfung welche Verantwortung trägt.
Zunächst wird Philosoph und Ethiker Dr. Sebastian Muders von der Universität Zürich erklären, was Doping zur Leistungsverbesserung genau umfasst, zwei Argumente gegen sportliches Doping präsentieren und die Frage der moralischen Verantwortung für Doping-Praktiken aufwerfen. Anschliessend wird sich Journalist und Dopingexperte Hajo Seppelt in einem Vortrag zum Thema äussern und von seinen Erfahrungen berichten.
In der abschliessenden Diskussion haben alle anwesenden Vertreterinnen und Vertreter des Sportsystems (u.a. Antidoping Schweiz, Swiss Olympic, Sportpolitik, Leistungsdiagnostik usw.) die Möglichkeit, ihre Sicht einzubringen.
Das Symposium wird online übertragen (hier registrieren und teilnehmen). Zudem gibt es eine beschränkte Anzahl Plätze vor Ort (Eidgenössische Hochschule für Sport Magglingen, HHG, Hörsaal 1, max. 33 Personen). Wer vor Ort dabei sein möchte, meldet sich bitte an bei Philipp Röthlin.
Ablauf
13.30–13.45 Begrüssung
13.45–14.45 Dr. Sebastian Muders (vor Ort anwesend): Doping als Enhancement
14.45–15.00 Pause
15.00–16.00 Hajo Seppelt (wird zugeschaltet): Doping im Leistungssport
16.00–16.30 Abschlussdiskussion
Sebastian Muders: Doping als Enhancement
In meinem Vortrag werde ich in einem ersten Teil Vorschläge zum näheren Verständnis von Enhancement und Doping machen. Denn selbst im Bereich des Sports ist nicht jedes Enhancement Doping; und nicht jedes Doping Enhancement. Dennoch steht Doping im Sport nicht zuletzt aufgrund seiner Funktion zur schnellen & effektiven Verbesserung der Fähigkeiten von Athleten in der Kritik. Warum ist das so? Hierfür werde ich in einem zweiten Teil zwei Argumente dazu untersuchen und verteidigen, die ich als Perfektionistisches Argument und Fairness-Argument bezeichne. In einem dritten Teil schliesslich werde ich mich darauf aufbauend der Frage nach der moralischen Verantwortung für Doping-Praktiken widmen, die dem Enhancement dienen.
Hajo Seppelt: Doping im Spannungsfeld verschiedener Interessen im System des Spitzensports
Berichterstattung über Doping steht im Spannungsfeld diverser Interessen des Systems Spitzensport. Die Profiteure des Systems wollen Höchstleistungen optimal versilbern - störende Faktoren wie die Aufdeckung von Sportbetrug können zur erheblichen Minderung des Marktwerts der Protagonisten oder einer ganzen Sportart beitragen. In diesem Dilemma sind viele Sportfunktionäre gefangen. Bad News in Sachen Doping sind schlicht geschäftsschädigend. So werden Enthüllungen einerseits von einer kritischen Öffentlichkeit begrüßt, im Sport hingegen oft gefürchtet. Hajo Seppelt recherchiert seit vielen Jahren Im Milieu von Doping und Dopingvertuschung.
Eidgenössische Hochschule für Sport Magglingen EHSM
Hauptstrasse 247
2532 Magglingen

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