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MitteilungVeröffentlicht am 12. Juli 2023

«Das ist das Coole hier!» – NHL-Superstar Nico Hischier im Magglinger Sommertraining

2017 im NHL-Draft als erster gezogen, ist Nico Hischier (24) heute in der besten Eishockeyliga der Welt Captain seiner New Jersey Devils. Über die Sommermonate trainiert er jedes Jahr jeweils auch im Nationalen Sportzentrum Magglingen. Ein Gespräch mit dem sympathischen Walliser auf der Terrasse des Grand Hôtels.

Nico, du lebst und spielst im US-Bundesstaat New Jersey, pendelst Woche für Woche von Grossstadt zu Grossstadt. Jetzt bist du im beschaulichen Magglingen. Wie meisterst du den Wechsel zwischen so unterschiedlichen Welten?
Das sind tatsächlich andere Welten, beide auf ihre Art gut. Ich bin gerne in Übersee, komme aber auch gerne zurück in die Schweiz und nach Magglingen. Es ist immer ein schönes Zusammenkommen und ich treffe Leute, die ich lange nicht gesehen habe. Und ich kann hier ausgezeichnet trainieren.

Auch dein Umfeld ändert sich mit der Rückkehr in die Schweiz komplett: Während der Saison trainierst du mit und spielst du gegen die besten Eishockeyspieler der Welt, hier teilst du den Kraftraum oder die Halle End der Welt mit anderen Schweizer Athletinnen und Athleten aus allen möglichen Sportarten.
Das ist das Coole hier. Man sieht so viele andere Sportlerinnen und Sportler aus ganz verschiedenen Sportarten – auch viele Eishockeyspieler, die ich noch aus gemeinsamen Juniorenzeiten kenne. Magglingen bietet uns alles, um uns top vorbereiten zu können.

Was schätzt du am Nationalen Sportzentrum Magglingen?
Die Infrastruktur und das Angebot sind super. Von den Krafträumen über die Massage bis hin zur Physiotherapie findet man hier alles auf höchstem Niveau. Und wie gesagt: Es ist immer besonders schön, die Kolleginnen und Kollegen hier wieder zu sehen.

Als Auslandschweizer wärst du von der Dienstpflicht befreit gewesen, hast dich aber freiwillig für die Spitzensport-Rekrutenschule 2020 gemeldet. Deine Erinnerungen daran?
Meine RS startete während der Pandemie, die Gyms und Trainingshallen waren geschlossen. In der RS konnte ich trainieren und gleichzeitig Dienst leisten. Das war ein Glücksfall. Die Situation war aber sehr speziell. Unsere RS begann mit Quarantäne, danach galten strenge Regeln. Wir waren nur in kleinen Gruppen unterwegs. Und trotzdem konnten wir eben andere Sportler kennenlernen und sehen, wie sie trainieren. Es war eine spannende Zeit und auf jeden Fall ein gutes Erlebnis.

Akira Schmid, einer deiner drei Schweizer Teamkollegen bei den Devils, wird voraussichtlich im Frühling 2024 ebenfalls in Magglingen in die RS einrücken. Deine Tipps an ihn?
Er soll das durchziehen (lacht). Viele Tipps kann ich ihm nicht geben. Der Ablauf seiner RS wird vermutlich ganz anders sein, als derjenige, den ich erlebt habe. Aber ich werde ihm sicherlich sagen, dass er die Chance nutzen soll, sich mit anderen Athletinnen und Athleten vernetzen zu können. Und natürlich soll er von den Trainings profitieren.

Du verbringst diesen Sommer zwei Wochen in Magglingen. Wie bereitest du dich sonst auf die nächste Saison vor?
Anfang Sommer mache ich etwas mehr Off-Ice-Training, ehe es langsam wieder aufs Eis geht. Ab August werde ich dann mit dem SCB mittrainieren. So kann ich an einem Teamtraining teilnehmen, was top und auch nicht selbstverständlich für mich ist. Vielleicht gehe ich auch noch eine Woche in Zürich aufs Eis, wo es eine Trainingsgruppe mit den NHL-Spielern Jonas Siegenthaler, Denis Malgin und Pius Suter gibt. Und dann nutze ich den Sommer jeweils auch, um durch die Schweiz zu reisen.

In der letzten Saison hast du die Devils als Captain nach fünf Jahren wieder in die Playoffs und dort nach elf Jahren wieder in eine zweite Runde geführt. Wann stemmst du den Stanley Cup in die Höhe?
Am liebsten so bald wie möglich (zwinkert). Es ist sehr schwierig, diesen Cup zu gewinnen. Das hat auch die kurze Playoff-Zeit gezeigt, die ich diesen Frühling erleben durfte: Wir schieden in der zweiten Runde aus, waren aber körperlich schon sehr gefordert. Es gibt eigentlich kein Wann, damit baut man sich nur unnötig Druck auf. Es ist einfach wichtig, dass man sich Jahr für Jahr verbessert. Ich denke, dass wir vom letzten zu diesem Jahr einen grossen Schritt vorwärts machen konnten. Ein Schritt, den viele vielleicht erst in ein, zwei Jahren erwartet hatten. Unser Ziel muss sein, konstant Jahr für Jahr in die Playoffs zu kommen, was eine grosse Herausforderung ist, wenn nach 82 Spielen von 32 Teams nur 16 in die Playoffs kommen. Wir hatten eine super Saison und ich hoffe, dass wir uns daran orientieren können.

Sollte es soweit kommen, bringst du den Stanley Cup mit nach Magglingen, abgemacht?
(lacht) Dann muss er wohl schon zuerst ins Wallis. Aber das überlege ich mir dann sehr gerne, wenn es soweit ist. Darüber habe ich mir noch wirklich keine Gedanken gemacht.

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