Am Lärchenplatz fliegt ein Schwarm von Nati-Goalies
Die Leistungssport-Fachgruppe «Sportphysiologie Spielsport» hat die torhüterspezifischen Tests an der EHSM mit neuen Messtechnologien weiterentwickelt. Davon profitieren jährlich bis zu 45 Fussball-Nationalmannschafts-Keeper beider Geschlechter.
Frühling 2025. In der Messhalle im Gebäude Lärchenplatz wuselt es. Wissenschaftler des Ressorts Leistungssport kalibrieren Test-Geräte. Mitarbeitende des Schweizerischen Fussballverbands (SFV) checken Zeitpläne. Nachwuchstorhüter der Jahrgänge 2004 bis 2010 streifen sich Goalie-Handschuhe über. Alles ready, gleich geht’s los.
Die Fachgruppe «Sportphysiologie Spielsport» um Leiter Markus Tschopp hat die eigens entwickelten Torhütertests weiterentwickelt und führt sie dieser Tage das erste Mal durch. Während der ganzen Woche werden sämtliche Torhüterinnen und Torhüter der Schweizer Auswahlen von der U16 bis zur U21 den modifizierten Tests unterzogen.Parallel dazu werden gleich auch bewährte Sprint- und Krafttests vorgenommen – eine kompakte Test-Batterie unter EHSM-Verantwortung.
Die Messhalle strotzt vor Technik
Basis für die ergänzten Tests bilden die zahlreich eingebauten Messtechnologien in der Messhalle: 3D-Kraftmessplatten im Boden beispielsweise. Diese messen Werte wie Reaktionszeiten oder Höhe und Richtung der Kraftimpulse. Alles wichtige Parameter, um die Frage beantworten zu können, wie gut die Torhüterinnen ihre Explosivkraft in einer spezifischen Bewegung einsetzen können.
Ein dafür geeigneter Test trägt den Namen «Squat-Dive». Dessen Ablauf ist simpel: Der Torhüter steht auf der Messplatte, schaut auf den vor ihm platzierten Bildschirm und hechtet dann je nach virtueller Schussrichtung nach links oder rechts. Die damit einhergehende Videoaufnahme bringt den zusätzlichen Vorteil, dass die involvierten Torhütertrainer daraus auch gleich eine qualitative Analyse hinsichtlich Bewegungstechnik vornehmen können.
Mit Patrick Foletti, der den Bereich Torhüter beim SFV leitet und Goalie-Trainer der A-Nationalmannschaft ist, sowie Swen König, der als Goalie-Trainer der U21 amtet, sind diesen Frühling zwei Trainer dabei, die auch bei den Test-Weiterentwicklungen integriert waren. Sie sind es auch, die gemeinsam mit Patricia Gsell, der Verantwortlichen für die Torhüterinnen beim Verband und Frauen-Nati-Goalietrainerin, den Keepern detaillierte Rückmeldungen geben und die Ergebnisse dann auch mit den Goalie-Trainern der Klubs besprechen.
Die Besten des Landes testen in Magglingen
Tests mit Nachwuchs-Nationalmannschaften gibt’s in Magglingen schon seit 2005. Erst seit 2016 jedoch machen die Torhüter spezifizierte, sich von jenen für die Feldspieler unterscheidende Tests. Diese werden laufend weiterentwickelt und legen seit 2017 den Fokus auf Kraft, Explosivität und Schnelligkeit.So sollen die Goalies in ihrer athletischen Entwicklung unterstützt werden.
Die Torhüterinnen nehmen an den Test-Programmen indessen seit 2023 teil. Einmal jährlich kommen 15 Torhüterinnen von der U16 bis zur Women’s Super League gemeinsam mit ihren 30 männlichen Pendants von der U16 bis U21 zum Testen an den Lärchenplatz. Das hat praktisch alle Schweizer Torhüter schon für die einzigartigen, torhüterspezifischen Tests nach Magglingen gebracht. So zum Beispiel auch Gregor Kobel, den aktuellen Goalie der A-Nati. Die Testwerte seines Nachfolgers dürften bereits in den EHSM-Systemen sein.








