Aktuelles Forschungsprojekt: Wie mental gesund sind jugendliche Athletinnen und Athleten?
Die mentale Gesundheit von jugendlichen Athletinnen und Athleten steht im Mittelpunkt des aktuellen Forschungsprojekts «From a Pyramid to a Square in Understanding Youth Athletes’ Mental Health (2025–2029)». Es zielt darauf ab, mentale Gesundheit langfristig zu fördern – für alle, nicht nur für die wenigen, die es an die Spitze ihrer Sportart schaffen.
Im Projekt wird daher die traditionelle, pyramidenförmige Sicht zu einem inklusiven Quadrat ausgeweitet, mit dem Ziel, alle Athletinnen und Athleten gleichermassen wertzuschätzen.
From a Pyramid to a Square in Understanding Youth Athletes’ Mental Health (2025–2029), Schweizer Nationalfonds
Hintergrund und Ausgangslage
Jugendliche befinden sich in einer sensiblen Entwicklungsphase, in der ihre mentale Gesundheit besonders anfällig ist. Dies könnte im Leistungssport verstärkt auftreten und würde somit spezielle Unterstützung erfordern. Ziel des Projekts ist es, die mentale Gesundheit von jugendlichen Athletinnen und Athleten (14–19 Jahre) besser zu verstehen. Untersucht werden Risikofaktoren wie Selektionsdruck und Schutzfaktoren wie Selbstmitgefühl, elterliche Unterstützung und die mentale Gesundheitskompetenz von Sportorganisationen. Ein besonderer Fokus liegt auf den Auswirkungen von Deselektion und Dropout.
Mit quantitativen Erhebungen und Interviews wird untersucht, wie sich mentale Gesundheit entwickelt und welche Faktoren sie beeinflussen. Die Ergebnisse sollen helfen, Unterstützungsmassnahmen und Präventionsstrategien zu entwickeln. Ausserdem werden Empfehlungen für Politik und Sportorganisationen formuliert, um ein nachhaltiges Sportsystem zu schaffen.
Konkrete Umsetzung des Projekts
Ab Sommer 2025 begleiten die Forschenden alle Swiss-Olympic-Cardholder der Jahrgänge 2008 und 2010 über drei Jahre. Zwei Mal pro Jahr werden Veränderungen mit kurzen Online-Fragebögen erfasst. Zusätzlich werden Jugendliche interviewt, die aus dem Sportsystem ausscheiden. Daraus werden konkrete Unterstützungsangebote und Präventionsstrategien entwickelt.
Insbesondere geht es darum zu verstehen, was belastet – zum Beispiel Selektionsdruck, Verletzungen oder Unsicherheit. Und was schützt – etwa Selbstmitgefühl, Unterstützung durch Eltern und Vereine oder das Wissen von Sportorganisationen über mentale Gesundheit. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Moment, in dem jemand die Selektion nicht mehr schafft oder mit dem Sport aufhört.
Die wenigsten Jungtalente schaffen es an die Spitze ihrer Sportart – für viele platzt der Traum vorher. Umso mehr Aufmerksameit verdient deren mentale Gesundheit, damit die Jugendlichen wirksam unterstützt werden können.
Weiterführende Informationen
Über alles reden, auch über psychische Gesundheit, Wie gehts dir?
Eidgenössische Hochschule für Sport Magglingen EHSM
Hauptstrasse 247
2532 Magglingen


